Zündspulen – der Funken ist übergesprungen!

18. Jan 2017 | Technologie + Produkte

Zündkabelsätze? – Das war einmal, sie verschwinden allmählich aus den Kraftfahrzeugen mit Benzinmotor. In modernen Benzinern werden heutzutage zumeist Zündspulen bzw. Zündspuleneinheiten verbaut. Da sie der Form eines Bleistifts ähneln, werden sie auch als „pencil coils“ bezeichnet. Sie sind direkt mit den Zündkerzen verbunden, sodass keine Zündkabel mehr benötigt werden. Die modernen Spulen stellen nicht nur eine deutlich kompaktere Lösung als die bisherigen Hochspannungs-Zündkabel dar, sie verbessern zudem die Zündfunktion und Zuverlässigkeit.

Für das Sortiment Jakoparts (Verschleißteile für japanische und koreanische Fahrzeuge) habe ich bereits ein breites Zündungsprogramm aufgestellt. Mein Bestreben ist es jedoch, das Produktportfolio stetig zu erweitern, um unseren Kunden auch für neue Fahrzeugmodelle Lösungen anbieten zu können. Die Funken sollen schließlich auch weiterhin überspringen – unter der Motorhaube versteht sich.

Jan Imgram

Diesen Vorgang möchte ich nun etwas näher beleuchten.

Das Ganze hat seinen Anfang in der Abteilung Research+Development, unserer „Entwicklungsschmiede“. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten fleißig Fahrzeuge nach Artikeln aus und stellen uns diese im Produktmanagement zur Verfügung. Daraufhin prüfe ich die ausgearbeiteten Artikel, welche in meinem Verantwortungsbereich liegen, auf Basis verschiedener Kriterien auf Relevanz und lege einen Artikel an, wenn er diese Vorgaben erfüllt. Ich sehe das als Investment in die Zukunft, da die kompakten Systeme marktübergreifend immer häufiger in Fahrzeugen mit Benzinmotor verbaut sind. Damit sparen sie im Motorraum deutlich an Platz und Gewicht ein und tragen zu einem geringeren Verbrauch fossiler Brennstoffe bei.

Unser Zündungsprogramm für das Sortiment Jakoparts umfasst aktuell knapp 40 Zündspulen bzw. 70 Zündspuleneinheiten. Die Qualität ist mir dabei natürlich besonders wichtig, da ich dem Grundsatz von Herth+Buss folge, nur Ware von zertifizierten Lieferanten zu beziehen. Es entspricht nicht meiner Philosophie und der des Unternehmens, minderwertige Ware anzubieten. Andererseits steht aus meiner Sicht auch die Sicherheit der Autofahrer im Zentrum. Denn der Spannungsimpuls, der in der Sekundärspule entsteht, ist deutlich höher als die 12-Volt-Batteriespannung, die zuvor durch die Primärspule geflossen sind. Das heißt, in der Sekundärwicklung entsteht eine Hochspannung von ca. 30.000 Volt, die für einen Zündfunken benötigt wird. Mehr über den genauen Prozess könnt Ihr hier erfahren.

Qualitätssicherung der Zündspulen

Grundlage hierfür sind die Zertifizierungen nach ISO 9001 sowie ISO/TS 16949, welche als globaler Qualitätsstandard in der Automobilindustrie gelten. Sie wurden im Oktober 2016 allerdings von der IATF 16949 abgelöst. Mehr über die Zertifizierung gibt es hier.

Qualitätskontrolle im Herth+Buss Lager

Qualitätskontrolle im Herth+Buss Lager

Mein Kollege im Produktmanagement Elparts, der für das Europäer-Programm zuständig ist, folgt denselben Qualitätsansprüchen. Bei den europäischen Fahrzeugen stehen zumeist aber deutlich mehr Zulassungen hinter den Artikeln. Ein aktuelles Beispiel ist die Stabzündspule 19050010, welche eine breite Range u. a. von französischen Fahrzeugen abdeckt.

Das war ein kleiner Exkurs von mir zum Thema Zündung. Falls Ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt Ihr mir gerne schreiben.