Dashcams erfreuen sich weiterhin größter Beliebtheit. Immer mehr Autofahrer*innen vertrauen auf die kompakten Kameras, um im Falle eines Falles gewappnet zu sein: Bei unverschuldeten Verkehrsunfällen sollen die Geräte helfen, die eigene Unschuld zu beweisen. Mit einer neuen Dashcam verlassen die Geräte jetzt die Kategorie reiner Kameras. Und auch für Werkstätten werden die Teile immer relevanter, versprechen sie doch neues Umsatzpotenzial.
An der Windschutzscheibe oder auf dem Armaturenbrett installiert, zeichnen Dashcams das Geschehen vor dem Fahrzeug durchgehend auf. Im Falle eines unverschuldeten Unfalls hoffen Autofahrer*innen ihre Unschuld mit dem von der Kamera aufgezeichneten Videobeweismaterial belegen zu können.
Dashcams als Beweismittel zugelassen
Doch rein rechnerisch bewegen sich die Geräte, nun ja, sagen wir mal in einer „Grauzone“. 2018 entschied der Bundesgerichtshof immerhin, dass die Videoaufzeichnung von Dashcams als Beweismittel zur Klärung von Verkehrsunfällen vor Gericht zugelassen ist – auch wenn die Aufnahmen eigentlich gegen das Datenschutzrecht verstoßen. Doch: Die Beteiligten eines Unfalls müssten ohnehin Angaben zu ihrer Person machen.
Verwendung von Dashcams bleibt Grauzone
Der ADAC hält fest: „Für Datenschützer ist vor allem wichtig, dass Dashcams nur kurz und anlassbezogen filmen.“ Wer jedoch „permanent und anlasslos“ andere Verkehrsteilnehmer*innen filmt und die entsprechenden Aufnahmen speichert, riskiert Bußgelder.
Viele Autofahrer*innen wollen die Teile trotzdem nicht mehr missen. Und immer leistungsstärkere Dashcams dürften für eine noch größere Verbreitung sorgen. Der britische Hersteller Nextbase etwa will im Herbst eine neue Dashcam-Generation herausbringen. Die neue Kamera filmt nicht nur den Verkehr vor dem Fahrzeug, sondern auch den Innenraum und den rückwärtigen Verkehr. Zudem bietet die neue Dashcam Assistenzsysteme, die vor allem für Besitzer*innen älterer Gebrauchtwagen interessant sein dürften.
Neue Geräte immer leistungsstärker
So bietet die Dashcam etwa einen automatisierten Notruf. Interessant ist auch die „Drive-Aware“-Funktion, bei der Autofahrer*innen gewarnt werden, sollte das System erkennen, dass diese abgelenkt oder müde sind. Auch die Funktion „Roadwatch AI“ könnte ein echter Gamechanger sein. Sie überwacht das Verkehrsgeschehen rund um das Fahrzeug und warnt akustisch vor drohenden Kollisionen.
Mit den neuen Funktionen werden Dashcams also immer relevanter für Fahrerinnen und Fahrer gebrauchter Pkw – und damit auch für freie Werkstätten. Schließlich versprechen sie neue Umsatzpotenziale. Sowohl im Verkauf als auch in Sachen Montage.
Dashcams bieten Potenzial für Kfz-Werkstätten
Vernünftige Geräte starten bereits ab unter 100 Euro. Die teuersten Dashcams liegen bei knapp 300 Euro. Je höher der Preis, desto höher der Wunsch nach einer professionellen Montage. Denn wer investiert schon gerne einen dreistelligen Euro-Betrag und will dann das Kabel unmotiviert von der Windschutzscheibe baumeln lassen?
Zwar ist die grundsätzliche Montage – meist werden Dashcams per Saugnapf an der Windschutzscheibe angebracht – auch für Laien ohne Probleme machbar. Doch die professionelle Verlegung des Kabels ist da für die meisten etwas ganz anderes.
„Für die Verlegung braucht es neben sauberen Händen vor allem Montagekeile und Abziehhaken sowie gegebenenfalls Zugriff auf die Dokumentation des Fahrzeugerstellers“, betont die Fachzeitschrift „amz“. Nach dem Verlegen des Kabels, häufig unter dem Dachhimmel bis unter das Armaturenbretts, sollte die Werkstatt die Kamera auch in Betrieb nehmen und diese ordentlich ausrichten.
Werkstätten können hier mit einer sauberen Verlegung und entsprechendem Anschluss an das Bord Netz punkten. Und ganz nebenbei ihren Kunden*innen einen neuen Service bieten.