Der DAT-Report der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) liefert bereits seit 1974 verlässliche, neutrale Informationen zum Verbraucherverhalten rund um den Gebrauchtwagen- und Neuwagenkauf sowie das Werkstattgeschäft. Wir haben die spannendsten Fakten für euch zusammengetragen.
Wirtschaftliche Entscheidungen müssen auch in freien Kfz-Betrieben auf Basis belastbarer Fakten und Zahlen getroffen werden. Der aktuelle DAT-Report ist dazu auch in diesem Jahr eine hervorragende Quelle für freie Werkstätten. Insgesamt wurden 4.597 Personen zum Autokauf und zum Werkstattverhalten befragt.
DAT-Report 2022: Werkstätten bleiben unverzichtbar
Die wichtigste Nachricht vorab: Werkstätten bleiben unverzichtbar – keine große Überraschung. Schließlich garantieren diese ihren Kunden*innen mit ihren Wartungs- und Reparaturarbeiten, Räderwechseln, Karosseriearbeiten und ihrer Beratung rund um die Mobilität die zuverlässige und sichere Nutzung ihrer Fahrzeuge. Zwar waren rund 75 Prozent aller Pkw-Halter mit ihrem Auto mindestens einmal in der Werkstatt. Allerdings lag die Werkstattauslastung auch im zweiten Corona-Jahr auf einem schwächeren Niveau. Was auch an reduzierten Fahrleistungen liegen dürfte.
Freie Werkstätten gewinnen weiter gegenüber markengebundenen Betrieben
Freie Werkstätten können dabei auf eine weiterhin sehr positive Entwicklung blicken: Während im Jahr 2012 lediglich 27 Prozent aller Werkstattarbeiten bei freien Werkstätten durchgeführt wurden, waren es 2021 schon 36 Prozent. Markengebundene Betriebe verloren in diesem Zeitraum rund sechs Prozent.
Werkstatt-Treue steigt
Auch die Werkstatt-Treue ist gestiegen: 2019, also vor Corona, lag die Werkstatt-Treue bei 81 Prozent. 2021 kletterte sie auf einen Wert von 88 Prozent. Lediglich 12 Prozent der Befragten gab an, die Werkstatt auch mal zu wechseln.
Reparaturhäufigkeit sinkt
Während Wartungs- und Inspektionsarbeiten geringen Schwankungen unterliegen, ist die Reparaturhäufigkeit pro Pkw pro Jahr weiter gesunken. Wurde 2012 im Schnitt noch jeder Pkw 0,65 pro Jahr repariert, so lag dieser Wert 2021 nur noch bei 0,41 mal. Über die letzten 20 Jahre hat sich der Wert laut DAT sogar halbiert! Die Qualität der Fahrzeuge hat demnach also offenbar weiterhin zugenommen.
29 Prozent der Autofahrer*innen hat keine freie Werkstattwahl mehr
Und einen weiteren Trend sollten Kfz-Betrieb beobachten. Stichwort: Werkstattbindung. 63 Prozent der befragten Autofahrerinnen und Autofahrer gab an, im Fall einer Unfallreparatur im Rahmen ihrer Vollkasko-Versicherung eine freie Werkstattwahl zu haben. Mit 29 Prozent hat jedoch fast ein Drittel keine freie Werkstattwahl mehr.
Gebrauchtwagenkäufer können sich Autos mit alternativen Antrieben vorstellen
Auch 2021 war eines der größten Themen die Elektromobilität. Zwar sind die meisten Autofahrer*innen weiterhin skeptisch. So gab die große Mehrheit der Befragten (67%) an, beim E-Auto-Kauf zunächst noch abwarten zu wollen, bis ein weiterer Technologiesprung erfolgt. Doch die alternativen Antriebsarten sind weiter im Kommen. Und das nicht nur bei Neuwagenkäufern, bei denen 59% der Befragten die Anschaffung eines Pkw mit alternativen Antrieben in Erwägung zogen – ein Plus von 21 Prozent (!) gegenüber 2020. Auch immer mehr Gebrauchtwagenkäufer können sich die Anschaffung eines Fahrzeugs mit alternativen Antrieben vorstellen: Waren es 2020 nur 13 Prozent, so stieg dieser Wert 2021 auf 27 Prozent…