„Der Strom kommt aus der Steckdose“. Doch so einfach ist das dann doch meistens nicht. Vor allem im Bezug auf das E-Auto gibt es einiges, das man wissen sollte: Haushaltssteckdose, Wallbox oder Schnellladesäule – wo sollte man das Elektrofahrzeug laden?
Das Laden von Elektrofahrzeugen kann bekanntermaßen an verschiedenen Orten erfolgen, beispielsweise zu Hause, an öffentlichen Ladesäulen oder an Schnellladestationen entlang von Autobahnen. Dabei wird elektrische Energie aus dem Stromnetz über eine Steckverbindung in die Batterie des Fahrzeugs übertragen.
Laden zu Hause: Steckdose oder Wallbox
Die Haushaltssteckdose ist wohl die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, ein Elektroauto zu laden. Hier wird das Auto über ein Kabel an eine normale Schuko-Steckdose (Schutzkontakt-Steckdose) angeschlossen. Allerdings ist diese Art der Ladung relativ langsam und es können Probleme bei der Überlastung des Stromnetzes auftreten. Zudem ist der Ladeverlust recht hoch.
Die Wallbox ist eine schnellere und sicherere Option, die speziell für das Laden von Elektroautos entwickelt wurde. Die Wallbox wird in der Regel von einem Elektriker installiert und ist direkt an das Stromnetz angeschlossen. Sie bietet eine höhere Ladeleistung und ist sicherer als die Haushaltssteckdose. Sie kann auch mit Smart-Home-Systemen verbunden werden, um das Laden „intelligenter“ zu steuern.
Wer sein Elektroauto zu Hause laden möchte, der muss natürlich über eine ausreichend abgesicherte Stromversorgung am Ladeort verfügen. Es ist wichtig, sich vor dem Kauf eines Elektroautos über die spezifischen Anforderungen und Voraussetzungen zu informieren, um sicherzustellen, dass das Laden zu Hause sicher und effizient durchgeführt werden kann.
Öffentliche Ladesäulen und Schnellladestationen an den Autobahnen
Öffentliche Ladestationen sind meistens in der Stadt oder an Autobahnen zu finden. Sie bieten eine schnelle und zuverlässige Ladung von Elektroautos und sind mit verschiedenen Steckertypen ausgestattet.
Innerstädtische AC-Ladesäulen sind wie Wallboxen zu sehen. Ihre maximale Ladeleistung liegt auch zwischen 11 und 22 kW. Außerdem haben sie kein fest verbundenes Kabel. Wer dort laden möchte, muss somit sein eigenes Ladekabel mitführen.
Schnellladestationen an Autobahnen ermöglichen eine sehr schnelle Ladung von Elektroautos und sind besonders für längere Strecken geeignet. Der Zugang erfolgt über eine Ladekarte oder eine App und die Preise können je nach Betreiber und Region variieren.
So läuft der Ladevorgang
Bei der Wallbox beispielsweise fließt zunächst Wechselstrom (AC), der über das Ladegerät des Elektroautos in den für das Fahrzeug benötigten Gleichstrom (DC) umgewandelt wird. Der Gleichstrom fließt dann in die Batterie des Fahrzeugs.
Während des Ladevorgangs überwacht das Batteriemanagementsystem des Elektroautos die Temperatur und den Ladestand der Batterie. Wenn die Batterie fast vollständig geladen ist, reduziert das Batteriemanagementsystem die Ladegeschwindigkeit, um eine Überladung der Batterie zu vermeiden. Die Ladekurve nimmt ab, je voller der Akku geladen wurde. Wenn die Batterie vollständig geladen ist, stoppt der Ladevorgang automatisch. Bei einigen Elektrofahrzeugen lässt sich auch die Ladeleistung sowie der gewünschte State of Charge (Ladezustand) einstellen. So macht es auf der Autobahn zum Beispiel Sinn, nur in dem Bereich zu laden, wenn die höchste Ladeleistung zur Verfügung steht.
Die Ladedauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Kapazität der Batterie, der Ladeleistung der Ladesäule oder Wallbox, dem Batterie-Typ und der Temperatur. Je höher die Ladeleistung der Ladesäule oder Wallbox, desto schneller kann die Batterie aufgeladen werden. Einige Elektroautos verfügen über eine Schnellladefunktion, mit der die Batterie in kurzer Zeit aufgeladen werden kann.
Die Sache mit dem Stecker
Öffentliche Typ-2-Ladesäulen verfügen über – Überraschung! - eine Typ-2-Ladebuchse. Dabei handelt es sich um einen international standardisierten Stecker, der für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Wechselstrom (AC) verwendet wird. Diese Ladesäulen, die sich häufig an öffentlichen Plätzen wie Parkplätzen, Supermärkten, Tankstellen und an anderen strategischen Standorten befinden können, bieten Elektrofahrzeugbesitzern eine bequeme Möglichkeit das Fahrzeug zu laden, während man selbst andere Besorgungen erledigt.
Die meisten öffentlichen Typ-2-Ladesäulen lassen sich mit einer App, oder einer RFID-Ladekarte starten und auch wieder beenden, in seltenen Fällen funktioniert nur eine der beiden Möglichkeiten. Neuere Ladesäulen können auch mit einer Bankkarte oder Kreditkarte aktiviert werden, allerdings wird in dem Fall oftmals ein höherer Geldbetrag geblockt und später passend abgerechnet.
Für diese Ladesäulen muss der Elektroautofahrer dringend sein eigenes Ladekabel mitführen, denn an diesen Ladesäulen ist kein Ladekabel fest montiert. Keine Angst, das Ladekabel kann nicht einfach gestohlen werden: Wird das Fahrzeug geladen, wird das Kabel vor einem unrechtmäßigen Abziehen geschützt.
In Deutschland gibt es eigentlich nur noch Elektrofahrzeuge, die mit einem CCS-Anschluss neu auf den Markt kommen. CCS steht für Combined Charging System und ist ein internationaler Standard für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Gleichstrom (DC). Das CCS-System kombiniert einen Typ-2-Stecker für das Laden mit Wechselstrom (AC) und zusätzliche Kontakte für das Laden mit Gleichstrom, sodass ein Elektrofahrzeug an einer CCS-Schnellladesäule mit einer einzigen Steckverbindung aufgeladen werden kann. Über die zusätzlichen Kontakte kann das Fahrzeug mit der Ladesäule kommunizieren.
ChaDeMo ist eine Abkürzung für "Charge de Move", was auf Deutsch "Laden und Fahren" bedeutet. ChaDeMo ist ein japanischer Standard für das Laden von Elektrofahrzeugen mit Gleichstrom (DC) und wird von einigen Autoherstellern, insbesondere von Nissan und Mitsubishi verwendet. Im Gegensatz zum CCS-System verwendet ChaDeMo einen separaten Stecker für das Laden mit Gleichstrom. An sogenannten „Triple-Chargern“ befindet sich neben einem CCS- und einem ChaDeMo-Ladekabel noch eine Typ-2 Ladebuchse.