Welche Folgen hat die Corona-Krise auf Kfz-Betriebe und Autofahrer?

14. Apr 2020 | Branche + Mehr

Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, ist auch die Bevölkerung in Deutschland weiterhin angehalten, Kontakte zu anderen auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Viele Geschäfte und Gastronomiebetriebe sind geschlossen, zahlreiche Grenzen innerhalb der EU sind dicht. Auch auf Autofahrer und die Kfz-Branche wirkt sich die Corona-Krise aus. Aber Vorsicht: Es gilt das Motto „Andere Bundesländer, andere Sitten“ – gerade zu Zeiten von Covid-19, denn die Länder handhaben die Situation teilweise sehr unterschiedlich.

Anders als in anderen Staaten können wir uns in Deutschland immerhin noch einigermaßen frei bewegen, weil keine Ausgangssperren gelten. Doch auf den Straßen ist schon deutlich weniger los als sonst – der überwiegende Teil der Bevölkerung hält sich an die Kontaktsperren oder Ausgangsbeschränkungen: Der ADAC spricht von einer Reduzierung der Staus auf deutschen Autobahnen um satte zwei Drittel. Kfz-Versicherer berichten von deutlich weniger Unfallmeldungen, weil es weniger kracht.

Auswirkungen auf Werkstätten

Womit wir bei den Kfz-Werkstätten wären. Zwar ist der Werkstattbetrieb – anders übrigens als der Autohandel – weiterhin erlaubt, doch die meisten Betriebe berichten von zum Teil deutlich weniger Kunden. In Bundesländern, in denen Ausgangsbeschränkungen gelten, wie beispielsweise in Bayern, dürfen nur notwendige Reparaturen durchgeführt werden. Die Einschränkungen bremsen auch das Reifenwechselgeschäft, das im Frühjahr normalerweise ordentlich brummt. Insbesondere in Bayern. Denn dort hat das Gesundheitsministerium offenbar eine ziemlich exklusive Sicht auf das Thema Fahrzeugsicherheit. Kürzlich stellte das Ministerium klar: „Reifenwechsel stellen keine triftigen Gründe zum Verlassen der Wohnung dar." Ähnliches gilt auch für das Autowaschen. Waschstraßen und Waschanlagen haben zwar teilweise weiterhin geöffnet. Doch in Regionen mit Ausgangsbeschränkungen stellt das Autowaschen keinen Grund zum Verlassen der Wohnung dar. Autofahrer sollten sich am besten vor Ort über die geltenden Regelungen informieren.

Auch beim Thema Hauptuntersuchung wurde sehr viel diskutiert. „Grundsätzlich ist die Hauptuntersuchung unbedingt erforderlich: Sie ist eine behördliche Verpflichtung zur Erhaltung der Verkehrssicherheit“, so der ADAC. Normalerweise drohte Fahrzeugbesitzern ein Bußgeld, wenn die Hauptuntersuchung mehr als zwei Monate überzogen wurde. Das Bundesverkehrsministerium hat den jeweiligen Polizeibehörden jedoch empfohlen, die Frist auf vier Monate zu verlängern. Diese Regelungen können aber je nach Bundesland variieren. 

Etwas anders sieht die Situation bei den Kfz-Zulassungsstellen aus. Denn immer mehr Einrichtungen haben mittlerweile geschlossen. Viele bieten allerdings eine telefonische Terminabsprache an.

Hygiene hat oberste Priorität

Tankstellen hingegen gehören zur nötigen Grundversorgung und bleiben deutschlandweit normal geöffnet. Erfreulich für Autofahrer: Die Spritpreise kletterten im März auf ein Rekordtief. Autofahrer sollten bei aller Freude über günstigen Sprit trotzdem auf Hygiene achten: Etwa Diesel-Handschuhe beim Tankvorgang nutzen, in den Verkaufsräumen Abstand halten und bestenfalls mit EC-Karte zahlen.

Hygiene ist in Zeiten von Covid-19 sowieso das zentrale Thema. So auch im Auto. Regelmäßig sollten alle Oberflächen gereinigt werden, mit denen die Insassen direkten Kontakt haben und die angehustet oder angeniest werden können. Also insbesondere Lenkrad, Armaturenbrett, Blinker, Schaltknauf, Handbremshebel, Touchscreen, Schalter und Türgriffe.

Wie geht es jetzt weiter?

Das ist wohl die Frage, die sich nicht nur Kfz-Werkstätten stellen. Es ist auch die, die sich zurzeit am schwersten beantworten lässt. Sicher ist allerdings, dass die Pandemie gerade erst begonnen hat und wir alle einen langen Atem brauchen werden. Zusammenhalt ist wichtiger denn je und wir wünschen Euch Kraft und Ausdauer in dieser herausfordernden Zeit.