In Deutschland sind aktuell rund 48 Millionen Pkw zugelassen. Ihr Durchschnittsalter beträgt 9,8 Jahre. Statistiken dieser Art gibt´s beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) zur Genüge. Doch viel interessanter sind doch eigentlich ganz andere Zahlen. Wie sich Autofahrer und Autofahrerinnen im Straßenverkehr verhalten, zum Beispiel. Eine repräsentative Umfrage der Autobörse mobile.de liefert spannende Zahlen.
Ihr kennt das: Manchmal muss man sich über seine Mitverkehrsteilnehmer schon wundern. Da wird gepöbelt, dass die Halsschlagader schwillt. Oder gepopelt, dass man sich unweigerlich fragen muss, ob da gerade vergessen wurde, dass Autoscheiben tatsächlich durchsichtig sind. Eine Ignoranz der Realität, die fast beeindruckend - und gar nicht so selten - ist. Eine Umfrage aus dem April 2021 erlaubt einen interessanten Einblick in das Verhalten deutscher Autofahrer hinter dem Steuer.
Wie entspannt sind Autofahrer*innen wirklich?
Dass die Mehrheit (80,1 Prozent) der Autofahrer*innen Musik, Radio oder auch Podcasts hört, überrascht nicht. Spannender ist da schon die Selbsteinschätzung, was das Entspannungslevel beim Autofahren angeht. Die meisten empfinden sich selbst in der Tat als ziemlich entspannt. 86,3 Prozent der Befragten beschreiben sich als überwiegend entspannt oder sogar als total entspannt. Das ist überraschend, wenn man sich mal anschaut, was auf Deutschlands Straßen tagtäglich so passiert. Eigentlich reicht ein 5-minütiger Blick auf eine x-beliebige Reißverschlusssituation, um zum Schluss zu gelangen, dass wir Deutschen oftmals gar nicht so entspannt sind, oder?
Dass es mit der vermeintlichen Entspannung hinter dem Steuer tatsächlich manchmal gar nicht so weit her ist, zeigt eine andere Frage. Ziemlich genau 57 Prozent der Befragten gibt nämlich zu, sich ab und an aufzuregen, „dann aber aufgrund einer Provokation anderer Verkehrsteilnehmer.“ In einem solchen Fall kann es ungemütlich werden. Dann nämlich können Autofahrer*innen plötzlich fluchen wie der berühmt-berüchtigte Rohrspatz. Kennen wir alle, oder? Interessant dabei: Frauen führen die Fluch-Statistik an! Mehr als jede fünfte Fahrerin (21,3 Prozent) pöbelt häufig, während nur 16,4 Prozent der Männer hinter dem Steuer auf andere schimpfen.
Popeln, Flatulieren, Einparken
Vielleicht sollten sie es mal mit anderen Tätigkeiten versuchen. Zum Beispiel mit Mitsingen der Musik aus dem Radio. Über ein Drittel der Autofahrer*innen trällert fleißig mit. Rund 21 Prozent essen und trinken regelmäßig hinter dem Steuer. Und 13,6 Prozent führen Selbstgespräche. Allesamt Aktivitäten die zur Entspannung beitragen dürften. Knapp 15 Prozent der Befragten gibt übrigens zu, am Steuer regelmäßig zu „flatulieren“ oder in der Nase zu popeln. Hätten wir das also auch geklärt.
Abschließend noch ein Blick auf einen geschlechtsspezifischen Klassiker: Das Einparken, Gegenstand leidenschaftlich geführter Diskussionen. Die Umfrage bringt zwar kein Licht in die Frage, wer jetzt besser einparken kann, doch in Bezug auf die Frage, welches Geschlecht die eigenen Fähigkeiten realistischer einschätzt, ist die Umfrage sehr aufschlussreich. 86,5 Prozent der Männer halten sich für begabte Einparker. Demgegenüber hat knapp ein Viertel der Frauen (23,5 Prozent) Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Der Punkt, so viel ist sicher, geht also eindeutig an die Damen.