Reparaturen an Kraftfahrzeugen werden seltener, zumindest, wenn es sich um Verschleißteile handelt. So ist die statistische Reparaturhäufigkeit pro Pkw im letzten Jahr auf 0,39 gesunken. Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei über 0,5. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Komponenten wie Zahnriemen, Bremsbeläge und Kupplungen sind langlebiger geworden. Außerdem ist die Investitionsbereitschaft gesunken, gleichzeitig aber auch die Fahrleistung insgesamt. Doch was können Autofahrer*innen tun, um Defekten am Fahrzeug vorzubeugen und damit gleichzeitig ihre Reparaturkosten zu senken?
Schon kleine eigenständige und regelmäßige Checks am Fahrzeug können dazu beitragen, teure Folgeschäden zu vermeiden. Meist reicht hier schon eine reine Sichtkontrolle aus. Dazu rät auch die GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung mbH) und empfiehlt dies auch für moderne Fahrzeuge. Dabei kann auch die von der GTÜ bereitgestellte Checkliste helfen.
Tipps für den regelmäßigen Check am eigenen Fahrzeug
Flüssigkeiten regelmäßig prüfen
Zum einen können Autofahrer*innen regelmäßig die Füllstände der Flüssigkeiten überprüfen. Dazu gehört die Kühlflüssigkeit, die Bremsflüssigkeit und auch die der Servolenkung. Ganz wichtig ist natürlich auch die Kontrolle des Ölstands. Alle Flüssigkeiten sollten zwischen der MIN- und der MAX-Markierung liegen und diese weder über- noch unterschreiten. Dabei sollte das Auto natürlich möglichst auf einer ebenen Fläche stehen. Bei ungewöhnlichen Verlusten sollte nach einem möglichen Leck gesucht werden.
Unverzichtbar: der regelmäßige Reifencheck
Der nächste Schritt ist die regelmäßige Kontrolle der Reifen. Der Luftdruck sollte möglichst alle zwei Wochen überprüft werden. Dies ist auch dann sinnvoll, wenn das Fahrzeug besonders schwer beladen ist. Neben dem Luftdruck sind auch auf das Alter und die Profiltiefe der Reifen von Bedeutung. Für das Alter gibt es keine konkreten Vorschriften, es wird jedoch empfohlen, die Reifen nach sechs bis acht Jahren zu wechseln, bei Reifenschäden natürlich auch früher. Die Mindestprofiltiefe beträgt bei Sommerreifen 1,6 Millimeter, bei Winterreifen 4 Millimeter. Auch hier gilt: Je mehr, desto besser.
Funktionscheck der Fahrzeugbeleuchtung
Natürlich muss auch die gesamte Fahrzeugbeleuchtung einwandfrei funktionieren. Bei modernen Fahrzeugen zeigt meist eine Kontrollleuchte an, dass mit der Fahrzeugbeleuchtung etwas nicht in Ordnung ist. Bei älteren Fahrzeugen bleibt nur die Selbstkontrolle.
Zustand der Autobatterie prüfen
Die Lebensdauer von Autobatterien ist sehr unterschiedlich und hängt auch von der Beanspruchung ab. Wer häufig nur Kurzstrecken fährt, muss auch damit rechnen, dass die Leistung der Batterie schneller nachlässt. Auch moderne Fahrzeugausstattungen wie Klimaanlange, Sitzheizung oder Start-Stopp-Automatik können die Batterie zusätzlich belasten. Doch wie macht sich eine schwache Batterie bemerkbar? Ein möglicher Hinweis ist, dass der Anlasser hörbar langsamer durchdreht. Auch eine Werkstatt kann den Zustand der Batterie mit einem entsprechenden Messgerät testen.
Wartungsintervalle ernst nehmen
Die Wartungsintervalle sind ernst zu nehmen und entsprechend den Herstellerangaben einzuhalten. Werden sie nicht eingehalten, kann es zu einem Wartungsstau kommen. Dies wiederum kann zu einer Anhäufung von Mängeln, Defekten und Verschleißerscheinungen führen. Dies gefährdet die eigene Sicherheit. Natürlich hängen die Wartungsintervalle auch von der eigenen Laufleistung des Fahrzeugs ab. Wer die Wartungsintervalle einhält, beugt damit auch möglichen größeren Schäden vor.
Ausblick
Ob sich der Trend der sinkenden Reparaturhäufigkeit fortsetzt, bleibt abzuwarten und hängt auch von den Elektroautos ab. Hier ist möglicherweise davon auszugehen, dass diese aufgrund ihres höheren Gewichts zu einem höheren Verschleiß der Fahrwerke führen könnten. Darüber hinaus könnten in Zukunft auch Softwarethemen stärker ins Gewicht fallen. Diese treten vor allem eher bei jüngeren Fahrzeugen auf. Zu denken ist hier an Infotainment, Konnektivität oder Assistenzsysteme.