Autos können immer mehr, werden zunehmend digitaler und immer mehr werden von einem Elektromotor angetrieben. Die Automobilindustrie erfindet sich neu – und das schon seit Jahren. Für Kfz-Werkstätten bedeutet das: Immer am Puls der Zeit zu bleiben, Trends zu beobachten und in Geräte, Maschinen und auch Know-how zu investieren. Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung liegt allerdings darin, abzuschätzen, auf welche Trends in welcher Form reagiert werden muss.
Da überrascht es nicht, dass laut einer Umfrage der Brancheninitiative „Qualität ist Mehrwert“ 68 Prozent der 350 befragten Werkstätten glauben, nur mittelmäßig gut für die Zukunft gerüstet zu sein. Egal ob digitaler Wandel im Allgemeinen oder Fahrerassistenzsysteme, Elektromobilität und Vernetzung im Speziellem: Die Masse an Themen und ihre Komplexität kann selbst die versiertesten Experten überfordern.
Klar ist aber auch: Nur wer sich anpasst und in die Zukunft investiert, hat eine Zukunft. So betonte „Krafthand“-Chefredakteur Torsten Schmidt vor Kurzem einmal mehr, dass es vor allem für die freien Werkstätten von größter Wichtigkeit sei, sich „frühzeitig mit der Technologie von E- und vernetzten Fahrzeugen“ zu beschäftigen.
Immer Schritt halten zu müssen, erfordert Disziplin, Durchhaltevermögen und sicherlich auch Budgets. Der Lohn: Wettbewerbsfähigkeit. Wer die modernen Must-Haves beherrscht, sollte sich früher oder später mit weiteren Möglichkeiten auseinandersetzen, die der digitale Wandel mit sich bringt.
Digitales Marketing
Immer mehr Werkstätten beschäftigen sich mit digitaler Kommunikation. Doch längst nicht alle. Dabei können Kfz-Betriebe Online-Werbung und Social-Media-Kommunikation zur Neukundengewinnung und Kundenbindung schon mit sehr überschaubaren Budgets und Manpower erfolgreich betreiben.
Kundenkontakt 3.0
Auch wenn der persönliche Kontakt den meisten Kunden noch besonders wichtig ist: Viele Kunden wünschen sich eine Online-Terminvereinbarung, digitale Auftragsunterlagen oder sogar die Ferndiagnose per App. Vor allem bei den 18-34-Jährigen sind digitale Kontaktmöglichkeiten beliebt: 48 Prozent favorisieren den Kontakt per E-Mail, WhatsApp und Co.
Digitale Prozess- und Software-Optimierung
In den meisten Kfz-Betrieben sind die verschiedenen Software-Systeme (etwa Warenwirtschaft, Buchhaltung oder Katalog- und Diagnosesysteme) nicht oder kaum miteinander verzahnt. Die Pflege der Daten ist deshalb nicht selten redundant und somit zeitraubend. Mithilfe vernetzter IT-Lösungen könnten bereits heute Reparatur- und Warenwirtschafts-Prozesse automatisiert werden.
Das vernetzte Auto und Echtzeitdaten
In Zukunft bietet das vernetzte Auto Potenzial für neue Geschäftsmodelle. Die Fahrzeugdaten unterschiedlicher Fahrzeughersteller oder Dongle-Anbieter können von Werkstätten „live“ genutzt werden, um ihren Kunden individuelle Services anzubieten. So könnten Werkstätten dank der Echtzeitdaten potenzielle Störungen erkennen, und den Kunden kontaktieren, bevor sie zum Problem werden.