Ohne sie würde kein Fahrzeug ins Rollen kommen – die Starterbatterie. Sie liefert den elektrischen Strom für den Anlasser, muss Energie speichern und elektrische Verbraucher mit Strom versorgen. Genauso klar ist, dass sich neben der standardmäßigen Blei-Säure-Batterie mittlerweile noch weitere Batterietypen etabliert haben. Doch wie unterscheiden diese sich genau, wann kommt welche zum Einsatz und was bedeuten eigentlich die Kenngrößen auf meiner Batterie?
Welche Starterbatterien gibt es?
Die am weitesten verbreitete Batterie ist und bleibt der Blei-Säure-Akkumulator.
Ein solcher Akku besteht aus sechs Zellen, welche sich aus positiven und negativen Elektroden zusammensetzen. Positive Elektroden bestehen dabei aus Bleioxid, während negative aus purem Blei gefertigt werden. Damit sich Plus- und Minuspol nicht direkt berühren und einen Kurzschluss verursachen, sitzen die Elektroden in Taschen, welche als Separatoren fungieren. Die Zellen des Blei-Säure-Akkus werden in Reihe geschaltet. Das heißt, dass der Minuspol einer der äußeren Zellen nach außen führt, während der Pluspol derselben Zelle mit dem Minuspol der nächsten Zelle verbunden ist. So werden alle Zellen miteinander verbunden, bis der Pluspol der letzten Zelle schließlich wieder nach außen führt. Für eine funktionsfähige Batterie wird darüber hinaus ein Elektrolyt benötigt. Im Falle der Blei-Säure-Batterie wird dafür eine Säure verwendet, nämlich mit destilliertem Wasser verdünnte Schwefelsäure.
An der chemischen Reaktion innerhalb der Batterie, die letztendlich zur Stromgewinnung führt, sind vier Stoffe beteiligt: Wasserstoff, Sauerstoff, Schwefel und Blei. Blei und Bleioxid reagieren mit der Schwefelsäure zu Bleisulfat und Wasser, dadurch wird der Akku entladen. Bei dem umgekehrten Ablauf dieser Reaktion wird der Akku wieder aufgeladen. Dies geschieht während der Fahrt durch die Lichtmaschine.
Bereits 1854 wurde der erste Bleiakku entwickelt. Heute sind neben der klassischen Blei-Säure-Batterie noch zwei weitere Varianten besonders gefragt: EFB- und AGM-Batterien.
EFB-Batterien
Bei den EFB-Batterien handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Blei-Säure-Akkus. EFB steht dabei für enhanced flooded battery, also auf deutsch erweiterte geflutete Batterie. Wie der Name schon zeigt liegt der Elektrolyt auch hier in flüssiger Form vor. Darüber hinaus wurden die EFB-Batterien so erweitert, dass sie eine höhere Zyklenfestigkeit aufweisen. Die Zyklenfestigkeit gibt an, wie oft eine Batterie entladen und anschließend wieder aufgeladen werden kann, bevor die Kapazität auf ein bedenkliches Nutzbarkeitsniveau abfällt. Bei EFB-Batterien werden die positiven Platten der Batterie mit Polyvlies-Material stabilisiert, um die Zyklenfestigkeit zu erhöhen. Das ist dann wichtig, wenn Fahrzeuge über ein Start-Stopp-System verfügen. Durch die häufigeren Startvorgänge wird die Starterbatterie nämlich öfter beansprucht als bei Fahrzeugen ohne ein solches System.
AGM-Batterien
Bei Fahrzeugen in denen sehr viel Elektronik verbaut ist wird ein Akku benötigt, der noch stabiler ist und mehr Lade- und Endladevorgänge aushalten kann als eine EFB-Batterie. In diesem Fall kommen AGM-Batterien (AGM = absorbant glass matt) zum Einsatz. Anders als bei den konventionellen Blei-Säure-Batterien oder den EFB-Batterien, sind diese nicht mit Batteriesäure geflutet. Die Schwefelsäure ist bei dieser Version in Glass-Matten-Taschen eingebunden und liegt damit direkt an den Platten an. Das sorgt für hervorragenden Kontakt und ermöglicht höhere Kapazitäten bei gleicher Baugröße. AGM-Batterien sind besonders stabil gegenüber Veränderungen durch chemische Prozesse und weisen dadurch die anderthalbfache Zyklenfestigkeit von EFB-Akkus und die dreifache Zyklenfestigkeit von konventionellen Akkus auf.
Was bedeuten die Kenngrößen auf der Starterbatterie?
12 V 60 Ah 420A (EN) oder 12V 70Ah 760A – auf den Etiketten der Akkus sind für gewöhnlich einige Informationen zu den Batterien aufgedruckt. Doch was bedeuten diese Angaben eigentlich?
Typischerweise werden in Autos Akkus mit einer angegebenen Spannung von 12 Volt verbaut. Doch das bedeutet keineswegs, dass bei einer Überprüfung der Spannung im Idealfall auch genau 12 Volt gemessen werden sollten. Da Autobatterien aus sechs Zellen mit je 2,1 Volt bestehen, übersteigen sie die angegebene Spannung und weisen in der Regel etwa 12,7 Volt auf. Kleine Unterschiede von 0,1 Volt können hier schon entscheidend sein. Wird bei einer Messung eine Spannung von 12 Volt festgestellt, deutet dies bereits darauf hin, dass der Akku stark entladen ist. Bei der Angabe auf der Batterie handelt es sich also nur um einen groben Wert.
Auf der Batterie wird außerdem die Nennkapazität in Amperestunden angegeben. Diese drückt das Stromfassungsvermögen aus. Hat eine Batterie beispielsweise eine Kapazität von 80 Ah bedeutet dies, dass der Akku theoretisch für 80 Stunden ein Ampere liefern kann.
Bei Angaben wie 420A oder 760A handelt es sich um den Kälteprüfstrom. Dieser Wert gibt an, welche Stromstärke ein Akku bei extremer Kälte abgeben kann, bis die Batteriespannung unter ein brauchbares Niveau fällt. So kann sichergestellt werden, dass die Batterie auch im Winter bei frostigen Temperaturen einwandfrei funktioniert.