Der DAT-Report 2025 – Pkw-Halter als Werkstattkunden im Fokus

24. Feb. 2025 | Branche + Mehr

Seit 1974 liefert der DAT-Report der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) verlässliche und neutrale Informationen zum Verbraucherverhalten rund um den Gebraucht- und Neuwagenkauf sowie zum Werkstattgeschäft. Die interessantesten Fakten haben wir für euch zusammengestellt.

Basis ist wie jedes Jahr eine repräsentative Befragung von Endverbrauchern. Insgesamt wurden 4.664 Personen zu den Themen Autokauf und Werkstattverhalten befragt. Besonders das Thema „Pkw-Halter als Werkstattkunde“ ist hier für uns von großem Interesse. Hier wurde das Reparatur-, Wartungs- und Kommunikationsverhalten näher betrachtet.

Freie Werkstätten weiterhin sehr beliebt

Der aktuelle DAT-Report zeigt, dass die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher am häufigsten Markenwerkstätten aufsuchen (43 Prozent). Allerdings ist dieser Wert rückläufig, denn 2017 lag er noch bei 55 Prozent. Umso erfreulicher ist es, dass die Freien Werkstätten mit 38 Prozent ihr Niveau gegenüber dem Vorjahr halten konnten. Hier sind auch die Systemanbieter mit einem Marktanteil von 8 Prozent einzuordnen. Rückblickend auf das Jahr 2019 ist hier sogar ein Zuwachs von über 10 Prozent zu verzeichnen. Die Freien Werkstätten erfreuen sich bei den Verbrauchern also immer größerer Beliebtheit. Der Anteil von Do-it-yourself liegt bei 11 Prozent und konnte damit ebenfalls minimal zulegen.

Wartungshäufigkeit und -kosten

Auch die Wartungshäufigkeit ist wieder angestiegen und erreicht mit 1,03 im Jahr 2024 fast wieder das Niveau der Corona-Jahre (2020: 1,05). Hintergrund ist der Wunsch der Fahrzeughalter, ihr Fahrzeug in wirtschaftlich unsicheren Zeiten möglichst lang zu erhalten, aber auch die Unsicherheit bezüglich der Elektromobilität. Dies bestätigt auch das Durchschnittsalter der Pkw, das ebenfalls weiter angestiegen ist und aktuell bei 9,5 Jahren liegt. Weniger erfreulich sind die gestiegenen Kosten: Der durchschnittliche Preis für eine Wartung lag zuletzt bei 389 Euro (brutto), 32 Euro mehr als im Vorjahr. Die Wartungsarbeiten verteilen sich fast zur Hälfte auf Markenwerkstätten (47 Prozent) und freie Betriebe (48 Prozent). Dabei werden jüngere Fahrzeuge eher in Markenwerkstätten, ältere Fahrzeuge eher in Freien Werkstätten gewartet.

Reparaturen und Reparaturhäufigkeit

Bei notwendigen Reparaturen wenden sich die Fahrzeughalter besonders gerne an freie Werkstätten. Im Jahr 2024 wurden 57 Prozent der Reparaturen in freien Werkstätten durchgeführt, nur 35 Prozent der Fahrzeughalter beauftragten eine Markenwerkstatt. Auffällig ist, dass Pkw nach Ablauf der Garantie bzw. nach dem ersten Halterwechsel häufiger von freien Werkstätten betreut wurden. Der größte Anteil aller durchgeführten Reparaturen entfiel dabei auf Verschleißteile (67 Prozent), gefolgt von Aggregaten und Elektrik (39 Prozent) sowie Fahrwerk und Karosserie (32 Prozent). Softwareprobleme treten dagegen vor allem bei den jüngeren Fahrzeugen unter 3 Jahren mit 28 Prozent häufiger auf. Hier kann vermutet werden, dass der zunehmende Elektronikanteil sowie noch nicht voll ausgereifte Systeme die Ursache sind.

Beziehung zum Pkw und zur Werkstatt

Die durchschnittliche Beziehung eines Fahrzeughalters zu seinem Auto dauert zwischen fünf und acht Jahren. In dieser Zeit ist es 91 Prozent der Fahrzeughalter wichtig, dass ihr Fahrzeug in einem technisch einwandfreien Zustand ist. Zudem sind 89 Prozent der Meinung, dass eine regelmäßige Wartung und Pflege auch den Wiederverkaufswert steigert. Bei den Ersatzteilen legen 58 Prozent Wert auf Originalteile bzw. hochwertige Identteile und sind dafür auch bereit, gegebenenfalls mehr Geld auszugeben. Noch ein Blick auf die Werkstatttreue: Im Durchschnitt besucht jeder Fahrzeughalter 1,5-mal pro Jahr eine Werkstatt. Positiv zu vermerken ist, dass Werkstattkunden besonders treu sind: 89 Prozent der Fahrzeughalter sind treue Stammkunden und nur 11 Prozent wechseln die Werkstatt. Die Kunden der freien Werkstätten wählen ihre Werkstatt am häufigsten nach den Kriterien Stammkunde, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und gute Lage/Erreichbarkeit. Verbesserungspotenzial sehen die Kunden der freien Werkstätten vor allem in den Punkten „kurzfristigere und schnellere Terminverfügbarkeit, „freundlicherer Umgang mit Werkstattkunden“ und „günstigere Öffnungszeiten“.