Starthilfe geben: So geht´s richtig!

11. Dez 2021 | Branche + Mehr

Jedem von uns ist es sicherlich schon einmal passiert, dass das eigene Auto nicht mehr gestartet werden konnte. Häufig ist eine entladene Batterie die Ursache. Denn das passiert jedes Jahr millionenfach in Deutschland. Da ist es gut, wenn man weiß, wie die Starthilfe funktioniert. Lest alles Wichtige hier: Starthilfe geben - so geht´s richtig!

 Wenn das Auto nicht mehr startet, handelt es sich zum Glück in den allermeisten Fällen nicht um ein schwerwiegendes Problem. Meistens ist es die Starterbatterie, die die Grätsche macht. Seit Jahren führt eine entladene oder defekte Batterie die ADAC Pannenstatistik als Ursache für liegengebliebene Autos an. 2020 war die Batterie für 46 Prozent aller 3,386 Millionen ADAC-Straßenwachteinsätze verantwortlich. Es lohnt sich also durchaus, einen Satz Starthilfekabel dabei zu haben, um nicht die Gelben Engel rufen zu müssen.

Warum fällt die Batterie so häufig aus?

Zwar halten Batterien im Durchschnitt fünf bis sechs Jahre. Doch häufig bleiben viele Autos auch vorher liegen. Das liegt oft an der hohen Belastung durch viele elektrische Verbraucher. Und vor allem im Winter machen niedrige Temperaturen der Akkuleistung zu schaffen: Denn schließlich ist die Starterbatterie in den Wintermonaten besonders gefordert, wenn die Sitzheizung an ist, die Lüftung die Wärme des Motors im Innenraum verteilen soll und beheizte Scheiben viel Strom benötigen. Und: Bei Minusgraden kann die Batterie schlechter Ladung aufnehmen.

Doch auch hohe Temperaturen verkürzen die Lebensdauer einer Batterie dramatisch. Regelmäßige Batteriechecks in der Kfz-Werkstatt und ein rechtzeitiger Austausch helfen, Pannen zu verhindern.

Starthilfe geben: Auf die richtige Reihenfolge kommt es an

Geht es euch genauso wie dem Autoren dieser Zeilen? Jedes Mal die gleiche Frage: Welches Kabel muss nochmal als erstes angeklemmt werden? Und war es der Pluspol oder der Minuspol, der als erstes angeschlossen werden muss? Eigentlich ist es doch ganz einfach und immer dasselbe Procedere.

  1. Zuerst wird das rote Kabel mit dem Pluspol des Spenderautos
  2. Anschließend wird das andere Ende des roten Kabels mit dem Pluspol des Pannenautos
  3. Das schwarze Kabel wird mit dem Minuspol des Spenderautos
  4. Anschließend das andere Ende des schwarzen Kabels mit dem vorgesehenen Masseanschluss/Massepunkt des Pannenautos
    (Dazu solltet ihr in der Betriebsanleitung eures Autos nachsehen. Alternativ kann eine freie metallische Stelle am Motorblock genutzt werden. Wichtig: Das schwarze Kabel nicht an die Batterie des Pannenautos anschließen. Es droht sonst Funkenflug.)
  5. Lasst der Batterie des Spenderautos ein paar Minuten Zeit, die Batterie des Pannenautos zu laden. Dann könnt ihr das Pannenauto starten.
  6. Ist das Pannenauto gestartet, wartet auch hier noch ein paar Minuten.
  7. Nun könnt ihr die Kabel entfernen: Zuerst das schwarze Kabel vom Spenderauto trennen, dann vom Pannenauto. Zum Schluss entfernt ihr noch das rote Kabel.
  8. Lasst den Motor des Pannenautos weiter laufen. Dann könnt ihr vorsichtig losfahren.

Wie lange muss ich fahren, bis die Batterie ausreichend geladen ist?

Auf diese Frage gibt es nicht die eine Antwort oder eine klare Faustregel. Viele Quellen im Internet vertreten allerdings den Standpunkt, dass das Auto 30 bis 60 Minuten oder 50 bis 100 Kilometer gefahren werden sollte. Bei „guten Bedingungen“ soll jedoch oft schon eine Strecke von etwa 30 Kilometern genügen, um die Autobatterie ausreichend zu laden. Der ADAC hingegen spart sich konkrete Empfehlungen zur Dauer und zur zurückzulegenden Strecke inzwischen komplett.

Starthilfe geben mit einer Powerbank?

Eine Alternative zur Starthilfe mittels Überbrückung über ein Spenderauto ist die Verwendung von Starthilfegeräten oder auch sogenannten Powerbanks. Letztere sind nichts anderes als externe Batterien, die der Starterbatterie des Autos Beine machen sollen. Aufgrund ihrer Kompaktheit und weil sie kein Spenderauto zum Aufladen der Autobatterie benötigen, eignen sie sich hervorragend als Stromspender für unterwegs. Problem: Auch die Powerbanks leiden wie alle Batterien unter Kälte und sollten nicht im Auto aufbewahrt werden, weil sie sich dort ebenfalls entladen können.

Grundsätzlich gilt bei der Auswahl der passenden Powerbank: Kapazität und Stromstärke sollten umso größer sein, je größer der Motor ist. Ansonsten lässt sich mit ihnen ähnlich Starthilfe geben wie auf herkömmlichen Weg mit der Überbrückung:

  1. Das Starthilfekabel an die Powerbank anschließen
  2. Rote Klemmzange mit dem Pluspol der Autobatterie verbinden
  3. Schwarze Klemmzange mit einem metallischen, unlackierten Teil des Pannenfahrzeugs verbinden
  4. Die Powerbank einschalten
  5. Das Pannenfahrzeug starten