Vernetzte Werkstattausrüstung: Ist Eure Werkstatt fit für die Zukunft?

Moderne Fahrzeuge sind heute mit einer Vielzahl an Sensoren und elektronischen Komponenten ausgestattet. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden es in den nächsten Jahren nicht eben weniger. Die Zukunft der freien Kfz-Werkstatt besteht jedoch nicht nur aus elektronischen Herausforderungen: Die Zukunft ist immer häufiger online, vernetzt und manchmal sogar smart.

Eine professionelle Diagnose ist seit jeher unerlässlich, um Fehler und Probleme in einem Fahrzeug zu identifizieren und zu beheben. Je anspruchsvoller die Technik, desto komplizierter die Diagnose ohne Diagnosetool. Und bei einigen Systemen geht es gar nicht mehr ohne. Ob nun via USB, Bluetooth, WLAN oder Netzwerkkabel – die meisten modernen Diagnosegeräte sind nicht nur in der Lage Daten zu übertragen und Softwareupdates aufzuspielen, sondern sind im Werkstatt-Alltag eine große Hilfe, sofern diese auch durch ständige Updates auf dem aktuellen Stand gehalten werden.

ADAS-Kalibrierung in der freien Kfz-Werkstatt

Ein wichtiger Bereich der Fahrzeugwartung ist zunehmend die Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen (ADAS - Advanced Driver Assistance Systems). Diese Systeme umfassen Kameras, Sensoren und Radareinheiten. Sie arbeiten vernetzt und müssen bei einer Instandsetzung nicht nur wieder fachgemäß angeschlossen, sondern auch kalibriert werden. Software-Updates können zu einer Optimierung der Systeme oder Funktionsweisen führen.

Eine ungenaue Kalibrierung dieser Systeme kann zu Fehlfunktionen und Unfällen führen. Deshalb ist es wichtig, dass Kfz-Werkstätten über die entsprechenden Kalibriergeräte verfügen, um eine präzise Kalibrierung durchzuführen. Etwa nach dem Ersatz der Frontscheibe oder bei einer Instandsetzung nach einem Unfall.

Augmented Reality: Ganz neue Möglichkeiten

Im Werkstattalltag eröffnet Augmented Reality (AR) ganz neue Möglichkeiten. Als AR wird eine computergestützte Darstellung bezeichnet, bei der die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert wird. Ein Beispiel für den Einsatz von Augmented Reality (AR) in freien Kfz-Werkstätten ist die Verwendung von speziellen AR-Brillen (sogenannte „Smart Glasses“) durch Kfz-Mechatroniker. Diese können damit in Echtzeit spezialisierte Experten in technischen Call Centern zur Rate ziehen: Die Experten können dabei alles sehen, was die AR-Brillenträger im Blick haben und können ihnen Anweisungen oder Tipps geben sowie Markierungen oder Videos auf den Smart-Glasses-Monitoren einblenden, um sie bei komplizierten Montagen zum Ziel zu führen. Vor allem in Zeiten, in denen die Fahrzeugtechnik immer komplexer wird, könnte Augmented Reality in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur effizienten Arbeit in freien Kfz-Betrieben leisten.

Auch die künstliche Intelligenz (KI) zieht in die Werkstatt ein. In naher Zukunft werden vernetzte Test- und Kalibrierungstools auf den Markt kommen, die zum Beispiel in der Lage sind, auf Grund des Kennzeichens das Fahrzeug zu erkennen, sofern in der Datenbank hinterlegt, und sämtliche Einstellungen vorab vorzunehmen. Durch die automatische Erkennung des Fahrzeuges können alle Parameter richtig erfasst und kalibriert werden. Einstellfehler werden durch diese vernetzte Technologie nahezu ausgeschlossen. Da jeder Automobilhersteller seine eigenen Verfahren hat, können die Einstellgeräte in Schritt-für-Schritt-Anleitungen durch die Kalibrierung führen oder diese teilweise selbstständig ausführen.

Security Gateways und Over-the-Air-Updates

 Die Sicherheit von Fahrzeugen wird auch durch regelmäßige Updates gewährleistet. Automobilhersteller stellen Software-Updates zur Verfügung, die sicherheitsrelevante Probleme beheben können. Es ist daher wichtig, dass Kfz-Werkstätten Zugang zu diesen Updates haben und in der Lage sind, sie auf den Fahrzeugen ihrer Kunden zu installieren. Die meisten modernen Fahrzeuge verfügen über Security Gateways, die den Zugriff auf die Fahrzeugelektronik regeln. Die Werkstatt benötigt daher eine Autorisierung, um auf diese Systeme zugreifen zu können.

Over-the-Air-Updates (OTA) gehören zur modernen Fahrzeugwartung dazu. Diese Updates werden drahtlos an das Fahrzeug gesendet und können Fehlerbehebungen, Sicherheitsupdates und sogar Funktionserweiterungen enthalten. Um diese Updates durchzuführen, benötigt die Werkstatt eine stabile WLAN-Verbindung.

Die Herausforderungen für freie Kfz-Werkstätten werden in Zukunft also nicht geringer. Wer erfolgreich bleiben will, sollte offen für die neuen Entwicklungen sein und sie als Chance begreifen.

Auch Herth+Buss bietet Artikel für die vernetzte Werkstattausrüstung an. Weitere Infos dazu finden Sie hier: herthundbuss.com/autel/