Verschleiß: Wann müssen Bremsscheiben und -beläge gewechselt werden?

19. Jun 2019 | Technologie + Produkte

Die Bremsen gehören nicht nur zu den am stärksten beanspruchten Teilen eines Pkw. Die Bremsanlage ist mitsamt ihrer Komponenten auch ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Einwandfrei funktionierende Bremsen sind deshalb absolut unerlässlich. Aus diesem Grund sollten sie bei jedem Werkstattbesuch gecheckt werden. Doch wann müssen Bremsscheiben und -beläge gewechselt werden? Und woran erkennt man überhaupt ihren Verschleiß?

 

Wie hoch ist die Lebensdauer von Bremsen?

Allgemein gültige Angaben zur Lebensdauer von Bremsscheiben und -belägen lassen sich leider nicht machen. Wie lange die Bremsen halten, hängt von mehreren Faktoren ab: Insbesondere Fahrstil, Fahrzeuggewicht oder Material beeinflussen die Lebensdauer der Bremse. Auch ob das Fahrzeug viele Kilometer auf der Autobahn macht oder eher in der Stadt zuhause ist, hat einen Einfluss auf die Lebenserwartung der Bremsen. Klar ist: Bremsscheiben und Bremsbeläge nutzen sich mit der Zeit ab, weil sie Bewegungsenergie durch Reibung in Wärmeenergie umwandeln.

Zurückhaltend und vorausschauend fahrende Autofahrer können durchaus 100.000 Kilometer und mehr mit einem Satz Bremsbelägen zurücklegen. Autofahrer, die gerne sportlich unterwegs sind, müssen deutlich eher wechseln. Da sind Intervalle von 10.000 bis 15.000 Kilometer keine Seltenheit. Auch bei den Bremsscheiben gilt: Je stärker diese beansprucht werden, etwa durch häufige, starke Bremsmanöver, desto eher müssen sie gewechselt werden.

 

 

Wann sollten Bremsbeläge gewechselt werden?

Bremsbeläge sollten spätestens dann gewechselt werden, wenn der Restbelag weniger als zwei Millimeter dick ist. Die meisten Autos sind heute mit Verschleißanzeigen ausgestattet, die den Autofahrer warnen, wenn es an der Zeit ist zu wechseln. Bei elektronischen Systemen wird ein entsprechender Verschleiß mittels Warnleuchte im Armaturenbrett angezeigt. Bei der rein mechanischen Variante kündigt ein in den Belag eingelassener Metallstift das Erreichen der Verschleißgrenze mit einem unangenehmen Geräusch an, das entsteht, wenn der Metallstift auf das Metall der Bremsscheibe trifft.

 

Wann sollten Bremsscheiben gewechselt werden?

Bei Bremsscheiben ist die sogenannte „Mindestdicke“ entscheidend. Dabei handelt es sich um das Mindestmaß, das jede Bremsscheibe haben muss und die vom Hersteller vorgegeben wird. Sie wird mit „MIN TH“ abgekürzt und ist am Rand oder am Scheibentopf der Bremsscheibe zu finden. In der Regel sind zwei bis drei Millimeter Verschleiß in Ordnung.

Der natürliche Verschleiß der Bremsscheibe ist relativ leicht zu erkennen. Bei einer verschlissenen Scheibe bildet sich am Rand ein fühlbarer Grat, da die Scheibe sich nur dort abnutzt, wo der Bremsbelag zupackt. Je ausgeprägter der Grat ist, umso mehr ist die Scheibe verschlissen. Profis messen die Dicke der Bremsscheiben mithilfe von speziellen Messgeräten.