Die Reparaturkosten überschreiten die 700-Euro-Grenze

29. Juni 2025 | Branche + Mehr

Vor knapp zwei Jahren berichteten wir in einem unserer Blogbeiträge, dass die durchschnittlichen Reparaturkosten die 600-Euro-Grenze überschritten haben. Mittlerweile wurde sogar die 700-Euro-Marke überschritten, sodass die Reparaturkosten aktuell im Schnitt bei 718 Euro liegen. Die Kosten für Autoreparaturen steigen also weiter an und liegen aktuell auf einem neuen, hohen Niveau. Doch woran liegt das? Der Reparaturversicherer CG Car-Garantie Versicherungs-AG hat hierzu eine aktuelle Auswertung erstellt.

Der Reparaturversicherer Car Garantie analysiert jedes Jahr etwa eine Million ausgelaufene Garantieverträge für Neu- und Gebrauchtwagen in den europäischen Märkten, um diese auszuwerten. Die 600-Euro-Grenze wurde dabei erstmals im Jahr 2022 überschritten. Im Jahr 2023 beliefen sich die durchschnittlichen Reparaturkosten bereits auf 657 Euro. Nun ist es erneut zu einem Anstieg von über 60 Euro gekommen, sodass die 700-Euro-Grenze überschritten wurde. Der Preissprung fiel damit noch höher aus als im letzten Jahr.

Welche Defekte treten am häufigsten auf?

Bei Gebrauchtwagen sind Schäden am Motor mit 26 Prozent die teuersten Defekte. Denn der Motor ist bei einem garantiepflichtigen Schaden das mit Abstand teuerste Bauteil. Es folgen Schäden an der Kraftstoffanlage (inklusive Turbolader) mit 17,7 Prozent und Schäden an der elektrischen Anlage mit 12,9 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgen das Getriebe mit 10 Prozent und die Klimaanlage mit 5,7 Prozent.

Bei Neuwagen machen Motorschäden 18,4 Prozent aus, Schäden an der elektrischen Anlage 17,8 Prozent und Schäden an der Kraftstoffanlage (inklusive Turbolader) 15,5 Prozent. Die Plätze vier und fünf fallen hier etwas anders aus als bei den Gebrauchtwagen. Hier kommt die Komfortelektronik auf Platz vier (7,2 Prozent) und Karosserie/Innenraum auf Platz fünf (6,3 Prozent).

Zeitpunkt des Schadeneintritts

Bei der Frage, wann die Schäden auftreten, gibt es keine großen Veränderungen. Viele der Schäden bei Gebrauchtwagen treten innerhalb der ersten 5.000 Kilometer auf (27,6 Prozent). Weitere 21,2 Prozent treten erst nach mehr als 25.000 Kilometern auf. Zum Vergleich die Zahlen vom Vorjahr: 29,2 Prozent der Schäden traten innerhalb der ersten 5.000 Kilometer auf, bei 18,5 Prozent der Fahrzeuge traten die Schäden erst nach mehr als 25.000 Kilometern auf.

Wie sieht es bei den Motorrädern aus?

Auch hier gab es einen drastischen Preisanstieg der durchschnittlichen Reparaturkosten. Hier kam es zu einem Sprung auf durchschnittlich über 555 Euro. Die 500-Euro-Grenze wurde bereits im letzten Jahr überschritten. Auch bei den Motorrädern ist der Motor für die höchsten Kosten verantwortlich. Es folgen die elektrische Anlage und das Getriebe.

Gründe für die gestiegenen Reparaturkosten

Die Gründe für den Anstieg der Reparaturkosten sind vielfältig, kommen aber nicht überraschend. Sie sind auf die Situation des internationalen Handels, Inflation und dadurch bedingt teurere Rohstoffe und Ersatzteile, wirtschaftliche Unsicherheit sowie die vielen internationalen Krisen zurückzuführen. Da hier kein Ende abzusehen ist, ist auch davon auszugehen, dass die Kosten noch weiter ansteigen werden.