Blendung im Straßenverkehr und warum sie ein Risiko darstellt

17. Mrz 2024 | Branche + Mehr

Beim Autofahren geblendet zu werden, ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Nicht selten kommt es deshalb zu Unfällen. Eine europaweite Umfrage, die der ADAC gemeinsam mit zehn weiteren Automobilclubs durchgeführt hat, ergab, dass sich rund 75 Prozent der Autofahrer manchmal bis häufig durch grelles Gegenlicht geblendet fühlen.

Wie wirkt sich Blendung im Straßenverkehr aus?

Blendung im Straßenverkehr durch andere Scheinwerfer und Leuchten ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko und führt zu einem erhöhten Unfallrisiko, sondern bedeutet auch Stress und Unbehagen für den Autofahrer. Vor allem am Abend fühlen sich viele Autofahrer beeinträchtigt. Die Autofahrer stören sich daran, dass ihre Sicht eingeschränkt ist, vor allem bei ohnehin schlechten Sichtverhältnissen wie Regenwetter, Schneefall oder Nebel. Auch die schlechtere Erkennbarkeit von Objekten wird als störend empfunden. Die Umfrage zeigt auch, dass sich keineswegs nur ältere Autofahrer betroffen fühlen, sondern vor allem auch jüngere in der Altersgruppe bis 35 Jahre. 21,8 Prozent der Befragten gaben sogar an, bei Dunkelheit insgesamt weniger Auto zu fahren.

Was verursacht Blendung?

Autofahrer empfinden es als besonders störend, wenn sie durch das Fernlicht entgegenkommender Fahrzeuge geblendet werden. Aber auch das Abblendlicht wird regelmäßig als blendend empfunden. Die Nebelschlussleuchte wird nur von etwa einem Viertel der Befragten als störend empfunden. Dagegen spielt das Tagfahrlicht als Blendwirkung keine große Rolle. Zunehmend wird aber auch die Beleuchtung von Fahrrädern genannt. Verstärkt wird dieser Effekt auch durch die Dunkelheit sowie die Umgebungs- und Witterungsbedingungen. Ein weiterer Faktor ist die Zunahme moderner LED- und Laserlichtsysteme, da diese eine stärkere Blendung verursachen können.

Was können Autofahrer gegen Blendung tun?

Die meisten Autofahrer reagieren intuitiv auf Blendung. Sie kneifen oft die Augen zusammen, schauen kurz weg oder schließen im schlimmsten Fall sogar kurz die Augen. Das ist ein großes Problem für die Verkehrssicherheit. Doch was können Autofahrer vorbeugend tun, um sich und andere vor der Blendung zu schützen? Der ADAC empfiehlt beispielsweise folgende Maßnahmen: Regelmäßige Überprüfung der Lichteinstellung und der Leuchtweite am eigenen Fahrzeug, gegebenenfalls auch manuelle Leuchtweitenkorrektur bei beladenem Fahrzeug. Regelmäßiges Reinigen der Scheinwerferabdeckungen und der Fahrzeugscheiben, rechtzeitiges Ausschalten der Nebelschlussleuchte und des Fernlichts, auch bei automatischen/adaptiven Systemen, wenn diese nicht selbstständig rechtzeitig abblenden. Darüber hinaus sollten alle Autofahrer regelmäßig ihre Sehfähigkeit überprüfen und Brillenträger auf entspiegelte und saubere Brillengläser achten.

Blendung in verkehrsrechtlichen Verfahren

Oft behaupten Autofahrer, sie seien beim Überfahren einer roten Ampel oder eines anderen Verkehrszeichens, zum Beispiel einer Geschwindigkeitsbegrenzung, geblendet worden und hätten es deshalb nicht gesehen. Dies wird jedoch von den Gerichten in der Regel nicht als strafmildernd anerkannt, da die Autofahrer verpflichtet sind, ihre Fahrweise den Gegebenheiten anzupassen, das heißt die Fahrgeschwindigkeit in diesem Fall ohnehin zu reduzieren und dementsprechend noch aufmerksamer zu fahren.

Fazit

Da die Blendung im Straßenverkehr ein Sicherheitsrisiko darstellt, sollten zum einen die Verkehrsteilnehmer selbst sensibilisiert und geschult werden. Denn wenn sie wissen, worauf sie selbst achten beziehungsweise welche Vorkehrungen sie selbst treffen können, um Blendung zu vermeiden, profitieren alle Verkehrsteilnehmer. Darüber hinaus könnten strengere Vorschriften in der Automobilindustrie, wie zum Beispiel eine Begrenzung der Leuchtdichte, dazu beitragen. Nicht zuletzt könnten auch innovative Beleuchtungslösungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. So könnten zum Beispiel adaptive Beleuchtungssysteme die Lichtverteilung automatisch an die jeweilige Situation anpassen.