Vorteile und Nachteile von Ganzjahresreifen

28. Apr 2024 | Branche + Mehr

Ganzjahresreifen, oft auch Allwetterreifen genannt, werden immer beliebter. Zu diesem Schluss kommt das Portal reifen.com. Doch wo genau liegen die Unterschiede und für wen ist was besser geeignet? Die wesentlichen Unterschiede liegen im Reifenprofil und in der Art des Gummis. So können Ganzjahresreifen das ganze Jahr über gefahren werden, sofern sie das Alpine-Symbol (3PMSF) tragen. Dieses ist für Ganzjahresreifen ab dem Produktionsjahr 2018 vorgeschrieben. Nur Reifen mit diesem Schneeflockensymbol sind auch tatsächlich als Winterreifen zugelassen. Eine Übergangsfrist gibt es für M+S-Reifen, die bis Ende 2017 hergestellt wurden. Diese dürfen noch bis zum 30.09. dieses Jahres als Winterreifen verwendet werden.

Was zeichnet Sommerreifen aus?

Sommerreifen bestehen aus einem etwas härteren Gummi und haben meist ein gröberes Profil, wodurch sie bei Regen besser haften, das Wasser besser verdrängen und so vor Aquaplaning schützen. Auch mit hohen Temperaturen kommen sie gut zurecht, und die verwendete Gummimischung garantiert selbst bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius ein sicheres Fahren auf heißen Straßen. Die Bremsleistung ist sowohl bei Nässe als auch bei Trockenheit gut. Es ist wichtig zu wissen, dass die Gummimischung von Sommerreifen bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius aushärtet und sie dadurch ihre Leistungseigenschaften vor allem auf nasser Fahrbahn verlieren. Daher sollte man im Winter nie mit Sommerreifen fahren.

Und wie ist es bei den Winterreifen?

Das Profil von Winterreifen hat in der Regel viele kleine Lamellen und eine größere Profiltiefe. Diese sorgen bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Eis und Schnee für eine bessere Bodenhaftung und damit für einen kürzeren Bremsweg. Die verwendete Gummimischung ist speziell für kalte Temperaturen ausgelegt, da sie auch bei Frost elastisch bleibt und sich so besser an die Oberflächenstruktur der Straße anpassen kann. Winterreifen sind mit dem Alpine-Symbol (Kennung 3PMSF) gekennzeichnet.

Ganzjahresreifen – ein Kompromiss?

Ganzjahresreifen haben eine Mischung aus Längsrillen und Lamellen und die Gummimischung ist eher etwas weicher und ähnelt damit eher der Gummimischung von Winterreifen. Damit vereinen sie die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Allerdings können Ganzjahresreifen bei extremen Witterungsbedingungen nicht mit echten Winterreifen mithalten. Wie bei Winter- und Sommerreifen ist auch bei Ganzjahresreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben, empfohlen wird eine Mindestprofiltiefe von 3 bis 4 Millimetern. Zu beachten ist auch, dass Ganzjahresreifen natürlich deutlich schneller verschleißen, da sie das ganze Jahr über gefahren werden.

Fazit

Eine eindeutige Empfehlung gibt es nicht. Letztlich muss jede*r Autofahrer*in selbst entscheiden, welche Bereifung in seinem Fall die richtige ist. Für alle Autofahrer*innen, die viel bei winterlichem Wetter unterwegs sind, vielleicht sogar in den Bergen wohnen und/oder regelmäßig in den Skiurlaub fahren, ist eine klassische Winterbereifung sicherlich vorzuziehen. Für alle, die bei winterlichem Wetter ohnehin lieber das Auto stehen lassen oder nur in der Stadt und in milderen Regionen unterwegs sind, können Ganzjahresreifen ein guter Kompromiss sein. Schließlich vereinen sie die Stärken von Winter- und Sommerreifen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der lästige Reifenwechsel entfällt und auch kein Lagerplatz für die gerade nicht benötigten Reifen benötigt wird. Das spart Zeit und Geld.