Faszination Old- und Youngtimer
Während moderne Autos mittlerweile jede Menge elektronische Helfer an Bord haben, die dem Fahrer viel Arbeit abnehmen und, zugegebenermaßen, auch für mehr Sicherheit sorgen, können Fahrer von Old- und Youngtimern noch die echte und ungefilterte Freude am Fahren spüren. Außerdem legen viele Autoliebhaber selbst Hand an und reparieren ihre automobilen Schätze auch gerne noch eigenhändig. Ein automobiler Klassiker ist für die meisten ein Ausgleich zum stressigen Job – egal ob beim Schrauben in der heimischen Garage oder beim Fahren über geschwungene Landstraßen.
Youngtimer und Oldtimer – wo liegt der Unterschied?
Doch wann spricht man von einem Young- und wann von einem Oldtimer? Es ist eigentlich ganz einfach: Generell kann jedes Fahrzeug, das vor mindestens 30 Jahren zum ersten Mal zugelassen wurde und sich in einem sehr guten Originalzustand befindet, nach dem Bestimmungen der StVO als Oldtimer eingestuft werden. Dann kann der Klassiker auch mit einem steuerlich günstigeren H-Kennzeichen versehen werden. Von einem Youngtimer spricht man bei Autos mit einem Alter von um die 20 Jahre, das noch nicht den Status eines Oldtimers erreicht hat.
Was hat es mit dem H-Kennzeichen auf sich?
Wer ein H-Kennzeichen haben möchte, muss sich zunächst vergewissern, dass das Fahrzeug vor mehr als 30 Jahren das erste Mal zugelassen wurde. Das exakte Datum findet sich jeweils unter dem Punkt B in der Zulassungsbescheinigung Teil I und II. Wichtig für eine H-Zulassung ist nämlich nicht das Alter des Fahrzeuges, sondern der Tag der Erstzulassung. Nur dann kann man von Vergünstigungen bei der Versicherung und einer jährlichen Kfz-Steuer von pauschal 191,73 Euro für Autos sowie von pauschal 46,02 Euro für Motorräder profitieren. Es gibt aber auch einige weitere Dinge, die beachtet werden müssen: So darf ein Oldtimer mit einem H-Kennzeichen nur mit einer beschränkten jährlichen Fahrleistung bewegt werden. Die Obergrenze hierfür schwankt von Versicherung zu Versicherung, aber meist liegt sie bei rund 10.000 Kilometern. Zudem muss in einem aufwändigen Gutachten die Originalität des Fahrzeuges nachgewiesen werden. Auch eine gewerbliche Nutzung mit dem Oldtimer ist untersagt.
Der teuerste Oldtimer überhaupt
Regelmäßig erzielen alte Ferrari hohe, teilweise exorbitant hohe Preise. Ein Ferrari 250 GTO erzielte bei einer Auktion von RM Sotheby´s im letzten Jahr einen Verkaufserlös von unfassbaren 48,4 Millionen Euro. Allerdings verfügt dieses Exemplar der insgesamt nur 39 von 1962 bis 1964 in Handarbeit gefertigten Ferrari 250 GTO auch über eine einmalige und ziemlich spannende Historie: Dieser dritte je gebaute GTO wurde von Formel-1-Weltmeister und Le-Mans-Sieger Phil Hill als Testwagen für die Targa Florio 1962 gefahren, noch bevor er in den Verkauf ging!
Old-/Youngtimer als Geldanlage?
Viele Menschen nutzen alte Automobil-Klassiker mittlerweile auch als Kapitalanlage. Wie viel Potenzial diese Anlagemöglichkeit hat, zeigt dieses Beispiel: Wer vor 20 Jahren einen schon damals seltenen BMW 2002 turbo erstehen wollte, musste seinerzeit einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag ausgeben – und kann heute über 100.000 Euro erlösen! Die höchsten Preise erzielen generell möglichst seltene Fahrzeuge. Zudem sollte beim Oldtimer als Geldanlage penibel auf die Originalität geachtet werden. Und wie so oft beim Geldanlegen gilt: Geduld haben. Das schnelle Geld lässt sich damit eher nicht machen.