Nicholas Cugnot gilt als Erfinder des Automobils. Der Franzose entwickelte 1769 ein dampfgetriebenes Fahrzeug – den Vorgänger des von Carl Benz 1886 vorgestellten „Benz Patent-Motorwagen Nummer 1“. Ehre, wem Ehre gebührt. Apropos: Dem Franzosen wurde vor knapp 250 Jahren auch die eher zweifelhafte Ehre zuteil, den ersten Autounfall der Geschichte zu fabrizieren. Spätestens als Cugnot seinen immerhin 4 km/h schnellen Dampfwagen an eine Kasernenmauer gesetzt hatte, wurde dem Ingenieur eine Sache klar: Dass Vortrieb zwar essenziell für ein Automobil ist, eine leistungsstarke Bremse aber auch nicht zu verachten ist.
Die Entwicklung der Bremse im Automobilmarkt
Als der Automobilbau Ende des 19. Jahrhunderts an Fahrt gewann, wurde der Bremse zunächst allerdings kaum Beachtung geschenkt. Das hatte einen triftigen Grund: Sie wurde nicht benötigt. Denn die Reibung im Antriebsstrang der ersten Automobile war so hoch, dass sich die Fahrzeuge für damalige Verhältnisse auch ohne Bremse ausreichend verzögern ließen.
Doch die Entwicklungsgeschwindigkeit nahm – wie die Geschwindigkeit der Automobile selbst – schnell zu, Motorleistung und Gewicht stiegen kontinuierlich. Danach, nur vier Jahre nach der Vorstellung des Automobils von Carl Benz entwickelte der britische Ingenieur Frederick W. Lanchester die Scheibenbremse, für die er 1902 ein Patent erhielt. Doch bis sich die Scheibenbremse durchsetzte, sollten noch ein paar Jahrzehnte ins Land ziehen.
Anfangs 1920 kamen die ersten Automobile mit einer mechanischen Vierradbremse auf den Markt. Bei ihnen musste der Fahrer die komplette Bremskraft noch selbst erzeugen. Vier Jahre später wurden hydraulisch betätigte Trommelbremsen vorgestellt. Der erste (unterdruckunterstütze) Bremskraftverstärker wurde 1950 eingeführt.
Die ersten Automobile in Europa mit Scheibenbremsen waren der Jaguar C-Type 1952, gefolgt vom Citroën DS im Jahr 1955. Danach ging es Schlag auf Schlag: 1957 feierte die hydraulische Teilbelag-Scheibenbremse ihre Premiere. Erste Vorgänger des ABS wurden 1965 vorgestellt, 1978 das erste elektronisch geregelte ABS. Folglich wurden moderne Assistenzsysteme wie die Antriebsschlupfregelung ASR oder das elektronische Stabilitätsprogramm ESP 1987 und 1995 eingeführt.
Die Bremse heute
Heute sind Autobremsen absolute High-Tech-Produkte, für die als sicherheitsrelevante Bauteile strenge und international einheitliche Vorschriften gelten, die in den ECE-Normen geregelt werden. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Eigenschaften der Bauteile gilt das ECE-Label als Qualitätsmerkmal im KFZ-Bereich. Des Weiteren erfüllen auch unsere Qualitäts-Bremsenteile aus dem Sortiment Jakoparts die höchsten Anforderungen an Bremsenleistungen und Sicherheit.
Die für Bremsen gültige ECE-Regelung R90 wurde 1995 für Ersatzbremsbeläge eingeführt. Danach 2011 wurde die ECE-R90 auf freiwilliger Basis auf Bremsscheiben und -trommeln ausgeweitet. Seit dem 1. November 2016 müssen Bremsscheiben und -trommeln bei neuen Fahrzeugtypen (die nach diesem Stichtag homologiert wurden) verbindlich die ECE-R90-Norm erfüllen.
Um die ECE-R90-Genehmigung zu erhalten, müssen Hersteller und die Bauteile hohe Anforderungen erfüllen. Mit dem Status eines Bremsscheibenherstellers stellen unter Anderem auch wir sicher, dass Autofahrer im freien Ersatzteilemarkt unsere Produkte in Erstausrüsterqualität erhalten.